Erforschen der Roadmap für IOT-Bürodrucker
Mittwoch, 21. Oktober 2020
Von Tony Milford, Vorstand für Vertrieb und Marketing, Asolvi & Nicola De Blasi, CEO, MPS Monitor
Einführung
Das Internet der Dinge (Internet Of Things, IOT) ist aus den Schlagzeilen kaum noch wegzudenken - und das aus gutem Grund: Schätzungen zufolge wird es bis zum Jahr 2025 mehr als 21 Milliarden IOT-Geräte weltweit geben. [1]
Doch bei all dem Hype um den Begriff kann man leicht aus den Augen verlieren, was ein IOT-"Thing" eigentlich ist. Laut Gartner sind IOT-Geräte "physische Objekte, die eingebettete Technologie enthalten, um zu kommunizieren und ihren internen Zustand oder die externe Umgebung zu erfassen, oder mit ihr zu interagieren." [2]
Grundsätzlich bedeutet dies, dass ein Gerät - sagen wir ein Feuchtigkeits- oder Temperatursensor - mit einem Chip und einer IP-Adresse ausgestattet ist. Diese Kombination ermöglicht es dem Gerät, Daten über das Internet an bestimmte Apps oder Software zu senden, die entweder den Endbenutzer alarmieren, um Maßnahmen zu ergreifen, oder Aufgaben in seinem Namen automatisch ausführen.
Ein IOT-fähiges Sprinklersystem kann die Temperatur in Ihrem Garten messen und die Feuchtigkeit Ihres Bodens ermitteln. Es kann dann entscheiden, ob Ihr Rasen und Ihre Blumen bewässert werden müssen. Revolutionär ist die Smart Funktionalität - es ist weit mehr als ein Sprinkler mit Zeitschaltuhr. Es wird kein Wasser verschwendet und Ihre Pflanzen werden nicht ertränkt, wenn der Boden feucht ist. Ebenso kann er zusätzlich bewässern, wenn der Boden später am Nachmittag wieder ausgetrocknet ist. All diese Entscheidungen trifft der Sprinkler automatisch, ohne Sie zu stören und Sie müssen nicht mal zu Hause sein. Das Leben, zumindest in der Theorie, wird dadurch übersichtlicher. Sie können sich auf andere Bereiche Ihres Tages konzentrieren - in der Gewissheit, dass Sie jeden Abend von der Arbeit nach Hause kommen und einen schönen Garten vorfinden.
Sind heutige Drucker IOT-Geräte?
Die Entwicklung zu dieser Art von intelligenter Automatisierung macht IOT-basierte Technologie für den Bereich Managed Print Services (MPS) äußerst interessant. Drucker benötigen, ähnlich wie Gärten, viel arbeitsintensive Unterstützung, häufige Besuche vor Ort und eine konstante Versorgung mit Verbrauchsmaterialien, um sie in Stand zu halten. Heutzutage sind die meisten Drucker jedoch keine IOT-Geräte im eigentlichen Sinne. Sie werden als "Smart" Drucker bezeichnet werden, aber das ist nicht dasselbe.
DCAs und Geräte-Management-Software von Drittanbietern - Heute und in Zukunft wichtig
Doch selbst im Bereich der IOT-Bürodrucker wird es immer noch einen Bedarf an Datenerfassungsagenten (DCAs) von Drittanbietern und herstellerneutraler Geräte-Management-Software geben. Sie werden unerlässlich sein, um flottenweite Informationen über Gerätestatus, Zählerstände und die Überwachung von Verbrauchsmaterialien zu sammeln.
DCAs fungieren als Brücke zwischen den Druckern und der Remote-Druckerüberwachungs- und -Managementsoftware. Sie arbeiten anstelle der eingebetteten IOT-Technologie, um die Automatisierung kritischer Prozesse zu ermöglichen, wie z. B. die Nachbestellung von Verbrauchsmaterialien und Komponenten, das Einholen genauer Abrechnungsinformationen und sogar die Erstellung eines Terminkalenders für vorgeplante Service- und Wartungsbesuche. Dies rationalisiert MPS-Angebote, verbessert die Rentabilität, ermöglicht einen skalierbaren Betrieb und steigert die Kundenzufriedenheit.
DCAs und herstellerneutrale Gerätemanagement-Software werden selbst nach dem Einzug der IOT-Bürodrucker nicht an Bedeutung verlieren. Vielmehr wird ihre Bedeutung zunehmen. Nicht jedes Unternehmen wird einen IOT-Bürodrucker kaufen, sobald dieser auf den Markt kommt. Drucker haben eine relativ lange Lebensdauer im Vergleich zu anderer vernetzter Hardware wie PCs und Servern. Das bedeutet, dass es einige Zeit dauern wird, bis neue Modelle in den Fuhrpark aufgenommen werden und in den Geltungsbereich von MPS-Verträgen fallen.
Eine herstellerneutrale Geräte-Management-Software von Drittanbietern wird auch in einer IOT-gesteuerten Zukunft von entscheidender Bedeutung sein, da sich geschlossene, geschützte Betriebs- und Managementsysteme, die von jedem Druckerhersteller unterstützt werden, weiter verbreiten. DCAs und herstellerunabhängige MPS-Lösungen werden weiterhin erforderlich sein, um die in einer Druckerflotte gesammelten Daten zu zentralisieren, zu interpretieren und zu verarbeiten. Dies ist wichtig, da die Mehrzahl der Flotten aus verschiedenen Marken und Geräten unterschiedlichen Alters besteht.
Denken Sie daran, dass das Ziel von Geräte-Management-Software letztendlich darin besteht, den Betrieb zu rationalisieren, den Verwaltungsaufwand zu reduzieren, einen klaren Überblick über die Anforderungen der Flotte bereit zu stellen und die Reaktionsfähigkeit auf Kundenanforderungen zu verbessern. Für Unternehmen mit MPS-Verträgen wird es schwierig sein, diese Ziele zu erreichen, wenn sie vier oder fünf verschiedene herstellerspezifische Geräte-Management-Lösungen für mehrere Flotten einsetzen, ohne dass eine Software- oder eine Anwendungsintegration zur Verfügung steht.
MPS-Software-Vorteile - ein genauerer Blick auf die enge Integration
Aktuelle Managed-Print-Software kann direkt in die Systeme der Lieferanten integriert werden, um Toner und andere Verbrauchsmaterialien nachzubestellen und direkt an die Kunden zu versenden und die gedruckten Seitenvolumina, ohne jeglichen manuellen Eingriff zu erfassen und zu verarbeiten. Toner, Trommeln und Papier können per Dropshipping (Direktversand vom Lieferanten an den Kunden) verschickt werden, ohne dass sie jemals in einem Händler- oder Wiederverkäuferlager gelagert werden müssen. Sobald eine Lieferung eintrifft, wird sie dem Händler automatisch in Rechnung gestellt und der Kunde erhält am Ende des Monats eine entsprechende Abrechnung.
Die Verbesserung der Effizienz von kritischen Prozessen wie diesem setzt Kapital und Ressourcen für MPS-Anbieter frei, um ihr Geschäft auszubauen und gleichzeitig Kunden zu binden. Sie ermöglicht es ihnen, mehr Konten mit schlankeren Teams zu verwalten, ohne den Kundenservice zu beeinträchtigen. Insbesondere kann es MPS-Unternehmen helfen, die Ziele für die First-Time Fix Rate und andere KPIs zu erreichen.
Der hohe Automatisierungsgrad, den eine voll integrierte Geräte-Management-Software bietet, reduziert den Umfang der manuellen Dateneingabe und das damit verbundene Risiko menschlicher Fehler. Dadurch verlagert sich der Fokus von transaktionalen Gesprächen über Abrechnungen und Nachbestellungen von Verbrauchsmaterialien hin zu Konversationen, welche die Kundenbeziehungen stärken und einen höheren Mehrwert für die Kundeninteraktion schaffen können. MPS-Anbieter könnten die analysierten Daten zum Beispiel nutzen, um Kundengespräche über die Reduzierung von Toner- und anderen Verbrauchsmaterialverschwendungen anzustoßen oder ihnen dabei helfen, zu einer vorausschauenden und proaktiven Wartungsplanung überzugehen.
Fazit
Die Reichweite und der Erfolg der Einführung von IOT-Bürodruckern und der längerfristigen Entwicklung von Geräte-Management-Software wird von der Bereitschaft der einzelnen Anbieter abhängen, offene API-Integrationen anzunehmen. Des Weiteren hängt es von ihrer Bereitschaft ab, offene und Cloud-fähige Hardware- und Software-Komponenten zu entwickeln. Ohne diese größere Interkonnektivität ist die Herausforderung größer (wenn auch keineswegs unmöglich) IOT-Bürodrucker zu entwickeln, die direkt die Art von vernetzter Big-Data-Analyse nutzen können, welche erforderlich ist, um die Automatisierung und das Management vieler wichtiger MPS-Prozesse auf die nächste Stufe zu heben.
[1] The Future of IoT: 10 Predictions about the Internet of Things
[2] Gartner Glossary